Nahttechniken beim dentalchirurgischen Nähen – ZWP online – das Nachrichtenportal für die Dentalbranche

2022-05-14 22:19:12 By : Mr. Cai Jack

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In der Zahnheilkunde gelten die Implantologie und plastische Parodontalchirurgie als die bewährtesten medizinischen Anwendungsdisziplinen dentalchirurgischer Nahttechniken. Spannungsfreie Wundverschlüsse sind dabei essenziell, um negative Resultate oralchirurgischer Eingriffe zu vermeiden. Die Qualität der Wundnaht entscheidet daher maßgeblich über den Erfolg oder Misserfolg einer Operation. Aus diesem Grund sollte dem Wundverschluss genügend Zeit gewidmet werden und er sollte nur von qualifiziertem und geschultem Personal praktiziert werden.

Damit ein sauberer und spannungsfreier Wundverschluss gewährleistet werden kann, ist die Anwendung der richtigen Nahttechniken mit den richtigen Nahtmaterialien entscheidend!

Die Einzelknopfnaht ist die am häufigsten verwendete Nahttechnik zur Stabilisierung komplexer Wundlappen. Die Nahttechnik ermöglicht es oberflächliche, nicht klaffende Wunden einfach, schnell und fest zu verschließen. Die größten Vorteile von Einzelknopfnähten liegen in der 

Durch ihre Simplizität ist es möglich relativ schnell positive Resultate zu erzielen. Löst sich eine Nahtschlinge oder reißt komplett aus, besteht zudem nicht die Gefahr, dass sich die gesamte Naht öffnet und die Wunde neu vernäht werden muss. Auch bei Verunreinigungen und Infektionen der Wunde, kann lokal eingegriffen werden und es ist kein zwangsläufiger Verlust des kompletten Wundverschlusses zu befürchten.

Komplizierte Wunden können jedoch eine Herausforderung für Einzelknopfnähte darstellen. Die Verwendung dieser Nahttechnik ist sehr funktionell geprägt und liefert kosmetisch nicht immer die besten Ergebnisse. Besonders bei starken Scherkräften, die auf die Wunde einwirken, ist die Einzelknopfnaht nicht die geeignetste Methode, um Spannung aus den Wundlappen zu nehmen.

So sind beispielweise nach interforaminalen Implantationen im Unterkiefer Kombinationen aus Einzelknopfnähten und horizontalen Matratzennähten denkbar, um ein Einrollen der Wundränder zu vermeiden und für ausreichend Stabilität zu sorgen.

In der Praxis unterscheidet man zwei Arten von Einzelknopfnähten:

Die einfache Einzelknopfnaht wird auch als überwendliche Einzelknopfnaht bezeichnet. Ihren Namen hat die Nahttechnik aufgrund ihrer über die Wundränder hinausragenden Fäden. Die Vorgehensweise Beim Nähen von Einzelknopfnähten wird die Haut an beiden Wundrändern durchstochen und mit einem kurzlaufenden Faden durchzogen. Abschließend wird die Naht mit einem chirurgischen Knoten verschlossen.

Rückstichnähte sind Modifikationen der einfachen Einzelkopfnaht. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Chirurgie, da sie eine weitaus bessere Adaption der Wundränder ermöglichen und für mehr Stabilität sorgen. Mit Rückstichnähten werden vor allem besonders tiefe, klaffende Wunden versorgt, dessen Verschluss hohe Zugkräfte erfordert.

In der Praxis unterscheidet man dabei zwei Arten von Rückstichnähten:

Rückstichnaht nach Donati und McMillen

Die Rückstichnaht nach Donati und McMillen ist die klassische Rückstichnaht. Die größten Vorteile dieser Nahttechnik liegen in der 

Die Stichführung der Nahttechnik erfolgt symmetrisch in einem Viertelkreis durch die Dermis und Epidermis beider Wundseiten. Insgesamt sind zur Durchführung der Nahttechnik vier Einstichlöcher notwendig. Auf beiden Wundseiten jeweils zwei. Die mehrfache Penetration der Haut kann allerdings für ein unschönes kosmetisches Gesamtbild sorgen und es können narbige Stichpunkte zurückbleiben.

Rückstichnaht nach Allgöwer

Die Rückstichnaht nach Allgöwer ist eine Modifikation der Rückstichnaht nach Donati und McMillen. Der größte Vorteil dieser Nahttechnik besteht in dem guten ästhetischen Gesamtergebnis, welches durch die lediglich zweifache Penetration der Oberhaut erzielt werden kann. Daher wird die Nahttechnik für Wundbehandlungen verwendet, die an optisch gut sichtbaren Stellen wie Haaransätzen vorgenommen werden müssen.

Die Vorgehensweise der Nahttechnik ist ähnlich zu der, der Rückstichnaht nach Donati und McMillen. Die Stichführung erfolgt ebenfalls viertelkreisförmig durch die Dermis. Anschließend erfolgt allerdings der sofortige Rundstich durch die Subkutis und die Rückführung des Fadens unter der Hautoberfläche zur Einstichseite. Die Naht sitzt allerdings aufgrund des kontralateralen Rundstichs nicht so fest wie die beiden anderen Einzelknopfnähte.

Matratzennähte lassen sich in die Kategorie der Einzelnähte einordnen. Sie sind Vierstichnähte, was bedeutet, dass Nadel und Faden das Gewebe rund vier Mal durchziehen. Die Nähte verlaufen beidseitig parallel, quer oder überkreuzt zum Wundrand und starten in der Zahnmedizin grundsätzlich alle bukkal, damit die überstehenden Fadenenden die Zunge während der Heilungsphase nicht stören.

Die größten Vorteile von Matratzennähten bestehen in 

Grundsätzlich lassen sich drei verschiedenen Arten von Matratzennähten unterscheiden, die in ihrer Ausgestaltung variieren:

Die Wundnaht verläuft dabei je nach Art der Matratzennaht beidseitig parallel, quer oder überkreuzt zum Wundspalt.

Horizontale Matratzennaht Die horizontale Matratzennaht wird größtenteils für größere Weichgewebsadaptionen verwendet. Der größten Vorteile dieser Nahttechnik liegen in der Fähigkeit, geknüpfte Einzelknopfnähte zu entlasten und Spannung aus den Hautlappen zu nehmen Bei der horizontalen Matratzennaht werden beiden Wundseiten penetriert und die Nadel-Faden-Kombinationen parallel zum ersten Fadenverlauf auf die zuerst penetrierte Wundseite zurückgeführt und ausgestochen.

Vertikale Matratzennaht Die vertikale Matratzennaht folgt einer ähnlichen Vorgehensweise wie die der horizontalen Matratzennaht. Sie unterscheiden sich lediglich beim Rückstich. bei der vertikalen Matratzennaht erfolgt dieser senkrecht zum Wundspalt und nicht horizontal. Vertikale Matratzennähte eigen sich am besten für interdentale Anwendungsfälle, beispielsweise zwischen den Zähnen. Sie finden überall dort Anwendung, wo für ausschweifende horizontale Nähte nicht genügend Platz ist. Ein vertikaler Verlauf liegt bei der vertikalen Matratzennaht vor. Die Nahttechnik wird am häufigsten in der Extraktions-, Parodontal- und Implantatchirurgie zur Deckung primärer Wundverschlüsse verwendet.

Überkreuzte Matratzennaht Bei der überkreuzten Matratzennaht werden auch beide Wundseiten zunächst einmal penetriert. Der Rückstich erfolgt bei dieser Nahttechnik diagonal zum gegenüberliegenden Wundrand. Anschließend wird die Nadel auch hier ausgestochen und mithilfe eines Instrumentenknotens fixiert. Überkreuzte Matratzennähte hingegen werden zur Stabilisierung von Wundrändern verwendet. Sie kommen häufig bei Extraktionen oder inhomogenen Kammerverläufen zum Einsatz. Bei der überkreuzten Matratzennaht wird der Wundspalt diagonal unterführt. Sie wird zur Stabilisierung von Wundrändern verwendet und kommt häufig bei Extraktionen oder inhomogenen Kammerverläufen zum Einsatz.

Die Ausführung ist als Einzel- oder fortlaufende Naht möglich. Bei einer Einzelnaht wird jeder Stich einzeln abgebunden, bevor eine Naht gesetzt wird. Fortlaufende Nähte setzen das Stichmuster weiter fort, bis die Wunde endgültig verschlossen ist. Handelt es sich um große und tiefe Schnitte, ist eine fortlaufende Matratzennaht von Vorteil. Müssen Wunden verschlossen werden, bei denen möglichst wenig stechende Fadenenden benötigt werden, beispielsweise am Gaumen, ist eine fortlaufende Matratzennaht das Mittel der Wahl. Beginnend mit einem chirurgischen Knoten nach einer Einzelknopfnaht, wird die Naht weiter fortgeführt und mit einem durch eine Schlaufe laufenden Fadenende final verschlossen. Eine ausführliche Erklärung zu fortlaufenden Nähten finden Sie im Abschnitt. Fortlaufende Matratzennähte eignen sich besonders für große und tiefe Schnitte sowie für Wunden, bei denen möglichst wenig stechende Fadenenden benötigt werden, beispielsweise am Gaumen.

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