Ökonom Moritz Schularick: „Wir müssen zur Not die Gasspeicher enteignen“ — der Freitag

2022-05-05 08:58:23 By : Ms. Candy Zhang

Putin den Geldhahn zudrehen, das würde für Deutschland bedeuten, ab sofort auf russisches Gas, Öl und Kohle zu verzichten. Ginge das überhaupt? Und zu welchem Preis? Mit ihrem Papier What if? The Economic Effects for Germany of a Stop of Energy Imports from Russia, im Internet unter econtribute.de zu lesen, fragen neun Ökonomen nach den Folgen eines Importstopps von Gas, Öl und Kohle aus Russland. Moritz Schularick ist einer der Autoren des Papiers.

der Freitag: Herr Schularick, soll Deutschland einen sofortigen Importstopp für russische Rohstoffe verhängen?

Moritz Schularick: Die Abwägung kann ich als Bürger machen, aber nicht als Wissenschaftler.

Jetzt als Wissenschaftler: Was heißt es für Deutschland, auf Kohle, Gas und Öl aus Russland verzichten zu müssen?

Schätzungen auf Basis modernster Methoden und Studien, die es zu dem Thema gibt, kommen zum Schluss, dass das vielleicht um die drei Prozent Rückgang des Bruttoinlandprodukts kosten würde. Während Corona lag der Rückgang bei 4,5 Prozent. Eine deutliche Rezession, aber machbar, wenn es sein muss.

Öl und Kohle sind erst mal easy – kein Problem, schreiben Sie.

Ja. Es gibt höchstens logistische Herausforderungen, Raffinierien, die jetzt russisches Öl verarbeiten, auf anderes Öl umzustellen etwa. Nichts, was nicht unter Hochdruck schnell zu lösen ist.

Wir kaufen Öl und Kohle dann also einfach woanders. Wo?

Öl auf dem Weltmarkt, von überallher. Wir können mehr Steinkohle aus Australien kaufen, und, zumindest vorübergehend, unsere eigene Braunkohle nutzen.

Klimabewegten läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

Das sieht erst mal aus wie ein Schritt in die falsche Richtung. Aber man muss sich den EU-Zertifikatehandel vor Augen halten: Zertifikate für den CO2-Ausstoß sind ja trotzdem nötig. Jetzt verbrauchen wir mehr davon, und in der Zukunft, wenn der Krieg hoffentlich vorbei ist, müssen wir viel stärker auf erneuerbare Energien und Energiesparen umstellen. An der Menge des vorgesehenen CO2-Ausstoßes ändert sich nichts. Dass diese vorgesehene Menge zu groß ist und die Klimaziele zu wenig ambitioniert sind, sehe ich auch so, ist hier aber nicht die Frage.

Welche Rolle spielt russisches Gas für Deutschland?

Wir importieren etwa die Hälfte des Gases aus Russland – über Pipelines, das ist nicht kurzfristig zu kompensieren. Zu fast gleichen Teilen wird dieses Gas in den Haushalten zum Heizen und in der Industrie, auch hier meist zur Wärmegewinnung, eingesetzt. Etwa fünf Prozent fließen in die sogenannte stoffliche Nutzung in der Chemieindustrie, das ist nicht zu ersetzen, weil dieses Gas genau in dieser Form gebraucht wird. Beim Rest geht es darum, ob wir es schaffen, mit Technologie, Sparen, dem Abdichten der Kellertür, durch die es seit zehn Jahren zieht, den Verbrauch so zu reduzieren und zu substituieren, dass wir über den Winter 2022 kommen.

Flüssiges Gas aus Katar und den USA statt russischem: Dafür will die Bundesregierung schnell LNG-Terminals bauen lassen. Aber wie schnell geht das?

Die optimistischsten Prognosen – und die gehen davon aus, dass man wie Tesla in Brandenburg mit dem Bau beginnt, noch bevor die Genehmigung da ist – kommen auf anderthalb Jahre. Das wird nichts bis zum Winter.

Moritz Schularick, 46, ist Autor des Buches Der entzauberte Staat. Was Deutschland aus der Pandemie lernen muss. Er arbeitet als Professor für Makroökonomie an der Universität Bonn und wurde jüngst als Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preisträger 2022 geehrt.

Wie sieht es mit Technologie und Sparen aus?

Es kommt darauf an, wie schnell sich die Unternehmen anpassen, vor allem die Industrie. Das sind leider diejenigen, die jetzt am lautesten schreien, dass das alles nicht geht. Was sie meinen, ist: Es kostet Geld. Die Ansage, ihr könnt das schon, wenn ihr nur müsst, aus Kanzleramt und Wirtschaftsministerium, wäre das Richtige.

Robert Habeck suggerierte zuletzt, er setze im Hintergrund alle Hebel in Bewegung, um von Russland unabhängig zu werden, aber so schnell gehe das nicht.

Wir haben bis heute keine Antwort aus dem Wirtschaftsministerium auf unsere Frage, wie die auf ihre Zahlen für die wirtschaftlichen Kosten eines Importstopps kommen. Offenbar denkt man dort recht statisch über Versorgungslücken nach, rechnet die im Vergleich zum Vorjahr aus und fragt, wie die ohne Russland zu füllen sind. Aber diese Lücke ist dynamisch. Was wir bis zum Winter zu sparen lernen, brauchen wir nicht mehr. Wie viel Erfindergeist und Ingenieurskunst bieten wir auf, um eine Reduktion unserer Gasnachfrage um, sagen wir, zehn, 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinzubekommen? Akzeptieren wir, dass wir unseren Verbrauch senken, wenn wir gewisse energieintensive Produkte fortan importieren, wodurch einige Produktionslinien in Deutschland nicht mehr profitabel sein werden? Düngemittelherstellung zum Beispiel verbraucht unheimlich viel Energie, die werden wir zukünftig nicht mehr in Deutschland machen.

Ihr Papier argumentiert: Je länger der Importstopp verzögert wird, desto teurer wird es letztendlich.

Je früher man einen Anpassungsprozess lostritt und den Leuten wie den Unternehmen klar sagt, dass die Preise hoch bleiben werden und sie sich anpassen müssen, desto geringer werden die ökonomischen Kosten am Ende sein. Eine Spritpreisbremse ist da die dümmste Idee.

Ja, jedes ökonomische Lehrbuch sagt: So nicht. Wir müssen uns an höhere Preise gewöhnen und uns anpassen, um von russischen wie überhaupt von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden. Je schneller, desto besser. Die Sorge um die Last, die das besonders für einkommensschwache Haushalte bedeutet, ist berechtigt. Deshalb braucht es Transferzahlungen gezielt an sie, aus öffentlichen Mitteln. Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze, des Wohngeldes, höherer Einkommenssteuerfreibetrag. Geld geben, um Wärmepumpen einzubauen und Fenster besser zu isolieren. Das geht alles. Aber wir dürfen nicht die Preise verzerren, denn die Preise zeigen genau das an, was wir brauchen: relative Knappheit, wir haben nicht mehr so viel, wie wir dachten, daran muss sich die Industrie ausrichten. Den Preis von Energie künstlich unter dem Marktpreis zu halten, führt dazu, dass diese Anpassungsleistung ausbleibt. Was ist, wenn im Herbst Wladimir Putin uns den Gashahn zudreht? Wir müssen jetzt den Sommer nutzen, um uns auf den Winter vorzubereiten.

Das kennen wir ja von Corona.

Ja, dann brauchen wir nur noch Gottvertrauen, dass Herr Habeck & Co. im Hintergrund echt schon alle Hebel in Bewegung setzen.

Gottvertrauen dürfte auch für eine Hartz-IV-Regelsatzerhöhung mit Herrn Lindner nötig sein.

Auch die FDP wird sich anpassen müssen, wenn es darum geht, die zu entlasten, die die höchsten Kosten für diese Veränderung tragen. Ich denke, die FDP-Wähler und intellektuellen Wegbegleiter wissen, dass eine Spritpreisbremse nicht die klügste Idee ist.

Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation, ein Krieg in Europa, von dem wir uns nicht vorstellen konnten, dass er passiert. In 30 Jahren wird keinen mehr interessieren, ob wir zwei Jahre zusätzlich die Schuldenbremse ausgesetzt haben und ob wir vier oder 5,5 Prozent Inflation hatten.

Keine Gelbwesten-Proteste, nur „Frieren für den Frieden“?

Nehmen Sie doch allein mal die Gasspeicher, in die ein Drittel unseres Jahresverbrauchs passt und die wir ja zum Teil an Gazprom verkauft haben: Die haben sich nicht viel Mühe gegeben, diese Speicher voll zu machen vor dem Winter. Jetzt wissen wir, warum. Nutzen wir die Speicher wieder für unsere Zwecke, ob Gazprom damit einverstanden ist oder nicht, und machen sie über den Sommer mit norwegischem Gas randvoll, dann haben wir schon ein Drittel unseres Problems gelöst. Zur Not muss man die Speicher enteignen.

Die Ampel bräuchte Wagemut für viele Zeitenwenden ...

Im Grunde gibt es einerseits die Angst davor, dass die Bevölkerung ein Embargo nicht mitträgt und Proteste einen schwächer machen als vorher, die Geschlossenheit, die es jetzt gibt, letztlich aushöhlen. Andererseits hat ein grüner Wirtschafts- und Klimaminister die Option, Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine als Katapult in eine fossilfreie Energiezukunft in Deutschland zu nutzen. Herr Habeck hat sich offenbar erst einmal dagegen entschieden. Als Wissenschaftler können wir sagen, dass nach allem, was wir wissen, die ökonomischen Kosten im Bereich von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen werden. Ob die Leute bereit sind, da mitzugehen? Mein Eindruck ist: ja. Aber klar, die Entscheidung liegt bei der Politik. Allerdings frustriert mich das alles etwas.

Wir bemühen uns seit einem Jahrzehnt um evidenzbasierte wissenschaftliche Politik-Beratung, ein großes Ding, mit dem Bundesforschungsministerium, der Deutschen Forschungsgemeinschaft usw. Jetzt setzen wir in einer zentralen Frage Wissenschaftler ran, liefern evidenzbasierte wissenschaftliche Politik-Beratung. Aber zu zählen scheint, wer das Telefon zücken und die richtige Nummer wählen kann. Das sind die gleichen Industrievertreter und Denkfabriken, die uns jahrelang erklärt haben, die Abhängigkeit von Russland sei kein Problem.

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Dieser Artikel erschien in Ausgabe 11/2022 vom 17.03.2022 Ihnen gefällt der Artikel? Testen Sie den Freitag jetzt 3 Wochen kostenlos!

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Termine: 1. Mai bis 12. Juni 2022 Veranstaltungsort: Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen

Wie tolerant sind wir gegenüber anderen Meinungen? Lassen wir uns auf Unbekanntes ein? Gelingt es uns, Neues kennenzulernen? Sind wir angewiesen auf Geschichten, die keine Fragen offenlassen? Wie begegnen wir dem oder der anderen? Neugierig? Mit offenem Herzen? – Unter dem Motto „Haltung und Hoffnung“ finden die diesjährigen Ruhrfestspiele statt...

Dokumentarfilm Frankreich/ Österreich 2020 97 Minuten Ab dem 05. Mai im Kino!

Im Wien der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelt ein visionärer und bahnbrechender Sigmund Freud die Psychoanalyse, bis er 1938 von den Nationalsozialisten ins Exil nach London gezwungen wird. Ein intimes Porträt, das auf Freuds Korrespondenzen und Texten basiert und auch aus der Perspektive seiner Tochter Anna erzählt

Termine: 12. April bis 26. August 2022 | Mo bis Fr, 10 bis 18 Uhr Veranstaltungsort: Rosa-Luxemburg-Stiftung | Straße der Pariser Kommune 8A, 10243 Berlin

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung präsentiert im April eine Werkschau des amerikanischen Künstlers und Illustrators Brian Stauffer. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist Stauffer für seine satirischen Titelbilder bekannt, die regelmäßig auf internationalen Zeitschriften gedruckt werden. Zuletzt hat er sich insbesondere mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt

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hinter dem schönen wort: "zeiten-wende" mit aussicht auf schöne optionen/chancen.

verbirgt sich das bittere konsequenzen-fordernde: "kriegs-zeiten".

"fossilfreie Energiezukunft" ... und dann denke ich an die immer noch gestörte Satellitensteuerung zu Tausenden von Windkraftanlagen. Wer sich fossil verabschieden will, sollte auch für Systemstabilität sorgen?

Oder will man zukünftig vielleicht sogar alles über eine Google-Cloud laufen lassen?

Habeck & Co schwimmen eigentlich ganz schön ... auch ohne (Trink-)Wasser.

Ich verstehe es nicht. Man wird innerhalb von einem halben Jahr nicht die ökonomischen Bedingungen so umgestalten können, dass unser Energiebedarf für unsere Lebensführungen als Kulturauffassung so weiterlaufen werden, wie wir das immer gewohnt sind.

Außerdem sind noch 194 andere Nationen da, die das mit der Energie und den Rohstoffen auch für sich in Anspruch nehmen wollen und das ist dann ein Krieg der anderen Art der da stattfinden wird.

Das läuft dann so wie bei Tesla, auf krimineller Energiebasis ohne Genehmigungen zu bauen und die Politik gibt nachträglich den gesetzlichen Segen dazu.

Im Bezug bei dieser Praxis um Energie und Rohstoffe, im Umgang mit anderen Nationen, ist dies praktisch schon eine heiße Kriegserklärung und führt zu einem unerwarteten Flächenbrand, da wir nicht mehr vernünftig mit dieser Sachlage umgehen können.

Hinter all dem derzeitigen Kriegsgetöse steckt versteckt die Systemfrage und die will man, wie auch schon bei Corona nicht beantworten, da dass System als Kulturauffassung nicht sterben, bzw. veränderbar sein kann.

Das erkennt man daran, das wir Öl, Gas, Kohle, Atom, Holz, Zement, Metalle und Plastik für unsere Kultur benötigen, da diese ja darauf aufgebaut ist, wie auch das arbeiten darin immer mehr an Energie benötigt, um unsere Transformation in neuen Fortschritt Wunschgemäß mit einhergehender Rohstoffverknappung und einem selbst erzogenen Wachstumsbild an Bedürfnissen und Wohlstand, so unsere Träume an Weltraum bewohnen, an eine Digitalisierung als Erleichterung der Alltagsanforderungen nicht mehr Zeitgemäß praktiziert werden kann.

Wir erzählen uns, dass wir das bis zum Winter geschafft haben und sich alles für uns ökonomisch in ein Wohlgefallen auflösen wird, um wie gewohnt weiter leben zu können.

Nein, es gibt kein zurück in vergangene Zeiten, da ja die Ressourcen nicht mehr dafür vorhanden sind, um diesen Traum weiter leben zu können.

Das einzige was ich erkennen kann, ist das Klimaschutz so wie er gerade unbewusst über diese Energie-Rohstoff-Krieg abläuft, weltweit bei allen Nationen schmerzen verbreitet, da niemand die Systemfrage anfassen und behandeln will und alle nur nach weiterer Energie und Rohstoffe für ein weiteres stabiles nationales Wachstum streben und das klingt nach weitere kriegerische Plattformen, die unseren Alltag beeinflussen werden.

"Schätzungen auf Basis modernster Methoden und Studien, die es zu dem Thema gibt, kommen zum Schluss, dass das vielleicht um die drei Prozent Rückgang des Bruttoinlandprodukts kosten würde."

Welche Verantwortung übernehmen die "Wissenschaftler" für ihre Schätzung? Sind die "modernsten Methoden und Studien" gewonnenen Schlüsse genauso zuverlässig wie die Aussage zu den Speichern? Gazprom ist zwar Eigentümer der Speicher, aber der Platz für die Gasmengen, die eingelagert werden sollen, müssen auf Auktionen erworben werden. Wie viele Bewerber gab es für den reichlichen Platz in den Speichern? Die Spekulanten haben sich vornehm zurückgehalten. Dem Eigentümer des Speichers dies in die Schuhe zu schieben hat wenig mit Wissenschaft zu tun. Hier hätte der Interviewer ruhig einmal insistieren dürfen.

hier ein interessanter überblick über studien zu ebendiesem thema:

https://adamtooze.substack.com/p/chartbook-97-is-boycotting-russian?s=r

die zahlen gehen bis zu 5% und mehr, adam tooze bescheinigt dieser hoch angesetzten studie eoin extrem modernes "design".

nichtsdestotrotz finde ich den ansatz, der industrie mal ortdentlich was anzusagen, richtig. wird aber nicht passieren in diesem schland, denn dort ist die macht. die sagen halt der regierung was an.

Na das ist ja gerade das angenehme _ Berater werden bei falschen Prognosen & Schätzungen nicht zur Verantwortung gezogen & verdienen trotzdem eine Menge.

Das Interview ist äußerst unprofessionell geführt. Die Auswirkungen der erhöhten Energiepreise auf andere Bereiche sind nicht im Ansatz angeschnitten. Die Preise für Düngemittel gehen momentan ebenfalls durch die Decke. Die Lebensmittelpreise sind jüngst angehoben werden, bis Ende des Jahres wird das vermutlich noch einige Male passieren, d.h. die gesamten Lebenshaltungskosten werden stark steigen. Das Gute ist: Ein Berater wird sich das alles sicher noch leisten können…

Das Thema Enteignung wird auch noch spannend, wenn es umgesetzt werden wird. Wer aus dem Ausland investiert dann hier noch?

Wenn durch Enteignung ein automatisches Füllen (wie von Zauberhand) der Gasspeicher in Deutschland verbunden wäre dann wärs ok.

Aber nur durch Ideologie können wir nicht heizen.

// nichtsdestotrotz finde ich den ansatz, der industrie mal ortdentlich was anzusagen //

Und allen Ländern in dem das gemacht wurde geht's jetzt gut?

Im Bezug auf den Ruf nach einer Spritpreisbremse, sagt Moritz Schularick: "Denn Preis von Energie künstlich unter dem Marktpreis zu halten, führt dazu, dass eine Anpassungsleistung ausbleibt." Auch wenn ich die Motivation hinter der Aussage verstehe, kann man sich durchaus fragen, was Spritpreise mit einem Steueranteil von rund 50 Prozent mit Marktpreisen zu tun haben.

Sinn würde es ergeben, wenn wesentliche Teile der Steuern, in zweckgebundene Umweltabgaben überführt werden würden, die eine Kompensation für die Unweltfolgen des Benzinverbrauchs darstellen. Steuern sind nämlich nicht zweckgebunden in der Verwendung und sind insoweit kein Wert, der einen Preis einer Sache im Sinne er Bilanzierung erkennen lässt.

es gibt bisher keine länder, in denen das gemacht wurde.

darum gehts aber auch, abgesehen davon, gar nicht. es geht darum, dass die reichen länder die lebensräume dieses planeten zerstören. seid jahrzehnten wissentlich.

da gehts dann irgendwann fast niemandem mehr gut, außer den paar reichen, die sich ne miliz und ne wasserquelle leisten können.

übrigens ist alles in zivilisationen ideologie. so oder so.

Man könnte aber sagen "die Bewohner der reichen Länder", also wir.